Smoothe Jazz-Klänge hallen an diesem Sonntag durch den Raum, während ich genüsslich an meiner Weißwurst zuzele. Draußen scheint die Sonne und lässt die Oldtimer im Mazda Classic Automobile Museum in einem wunderschönen Licht erstrahlen. Müde aber glücklich lasse ich die Szenerie auf mich wirken. Wie immer ging auch diese Konferenz viel zu schnell vorbei und so lasse ich die letzten Tage bei einem Weißbier nochmal Revue passieren.
Es ist schon etwas später, als wir am Donnerstag auf dem Welcome-Abend dieser BUKO ankommen. Ein in leuchtendes Pink getauchter Weg geleitet uns zum Theater im Martinipark. Kaum an der Location angekommen wird mir wieder bewusst, warum es so schön ist, ein Wirtschaftsjunior zu sein. Es ist als besucht man eine riesige Familienfeier. Für meinen Weg zum CheckIn brauche ich gefühlt den halben Abend. Alle paar Meter treffe ich Leute, die schon lange nicht mehr gesehen habe, es sich aber trotzdem anfühlt als wäre es erst gestern gewesen, dass sich unsere Wege trennten. Gemeinsam feiern wir unser Wiedersehen mit ein paar Bierchen, dem ein oder andern Glas Wein, lustigen Bildern aus der Fotobox und ein paar flotten Schritten auf der Tanzfläche. Im „Oh Boi“ geht dieser erste Abend schließlich zu Ende und ich falle um vier Uhr morgens müde in mein Hotelbett.
Der nächste Morgen beginnt wie immer viel zu früh und mit einem leicht flauen Gefühl. Um 8:30 Uhr geht es mit dem Bus von der IHK Schwaben nach Donauwörth zu Airbus Helikopters. Auf diese Firmenbesichtigung freue ich mich schon seit Wochen und während die Landschaft an mir vorbeizieht, weicht die Müdigkeit allmählich der Vorfreude. Unser Guide war früher Verkäufer für den Markt in Lateinamerika und hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Er geleitet uns durch die zahlreichen Hallen auf dem Gelände, vorbei an der zivilen Montagelinie des EC 135 und EC 145, die wir alle von der Luftrettung kennen. Mein persönliches Highlight sind aber die Bereiche der militärischen Helikopter. Die einzelnen Fertigungsschritte eine NH90 Transporthubschraubers einmal aus der Nähe sehen zu dürfen, lässt mein Ingenieursherz höher schlagen.
Doch das Rahmenprogram der BUKO hat noch viel mehr zu bieten. Neben weiteren spannenden Besichtigungen bei Kuga oder MAN Energy Solutions kann man die Sehenswürdigkeiten Augsburgs besichtigen, im Eiskanal eine Runde raften, Trainings absolvieren, interessante Vorträge besuchen und zahlreiche weitere spannende Programpunkte genießen.
Nach einem Mittag voller spannender Eindrücke mache ich mich wieder auf den Weg zurück ins Hotel, jetzt muss erst mal eine Mütze schlaf her. Heute Abend geht es ja direkt weiter mit einem Schwäbisch-Bayrischen Abend auf dem Plärrer.
Die paar Stunden Schlaf haben wirklich gut getan. Mit neuer Energie und bayrischer Tracht nehmen wir die Straßenbahn zum Plärrer. Eigens für die Wirtschaftsjunioren wird dort ein komplettes Festzelt bewirtet. Es gibt Hausmacherplatten, halbe Händel mit Kartoffelsalat und natürlich die ein oder andere Maß Bier. Nachdem jeder gestärkt ist dauert es auch nicht mehr lange bis die ersten auf den Tischen und Bänken tanzen, singen und feiern. Bis 22:00 Uhr heizt uns die Band richtig ein, dann müssen wir das Festzelt auch leider schon wieder verlassen. Schade, denn wir hätten alle durchaus noch ein Weilchen weiter feiern können. Aber wir sind ja auf einer BUKO und jeder Kenner weiß, um 22:0 Uhr ist da noch lange nicht Schluss. Also entern wir den Bus zur nächsten Location und unter lauten Stadion Schlachtgesängen „wir singen HUMBA HUMBA HUMBA tätärä“ bahnt sich der wippende Bus seinen Weg durch die Augsburger Nacht zum Bungalow. Mit vielen alten und neuen WJ-Freunden lassen wir dort die Nacht gebührend ausklingen.
Der nächste Tag beginnt mit herrlichem Sonnenschein. Ich lasse es heute ruhiger angehen und schlendere erst mal gemütlich durch Augsburg und genieße diesen wunderschönen Sommertag. Auch heute ist wieder jede Menge Programm geboten. Ob ein Kurs in Selbstverteidigung, weitere spannende Vorträge, Yoga-Kurse, Whiskey-Tasting oder Geo-Caching.
Ich entscheide mich für eine Führung durch die „Fuggerei“, die älteste noch existierende Sozialsiedlung der Welt. Ein super spannender Einblick in eine andere Welt und die Vision eines Mannes vor fast 500 Jahren.
Nach einem weiteren fantastische Wirtschaftsjuniorentag ist es Zeit, mich in meinen Anzug zu schmeißen. Traditionell steht heute Abend die Abschlussgala im Kongress am Park an. Es ist immer ein besonderer Moment, nochmal mit allen zusammen einen letzten gemeinsamen Abend zu verbringen. Nach einer kurzen Stärkung an der reichlich gedeckten Candybar geht es zur Eröffnung des Abends mit flotten Klängen und Tanzeinlagen der 20er Jahre. Gekrönt wird diese Eröffnung durch den Gewinn des Bundespreises „Europa und Internationales“ für unsere Flaggschiffveranstaltung Querdenken.
Nachdem wir uns alle nochmal reichlich für den restlichen Abend gestärkt haben, geht es ,begleitet von heißen Samba-Rhythmen und Tänzern, in Richtung Tanzfläche. Der Clou ist eine Silent Disco, auch für mich eine neue Erfahrung. Ich betrete einen Raum ohne Musik, aber voller Menschen die bunt leuchtende Kopfhörer tragen und zu unterschiedlichen Liedern ihr „Gesangstalent“ zum besten geben. Also schnappe ich mir auch einen Kopfhörer und verstehe warum dieser Anblick so lustig ist. Auf drei Kanälen kann ich zwischen Schlager, Pop oder Metal wählen. Also wenn Dieter Thomas Kuhn und Motörhead gleichzeitig auf einer Party laufen, dann kann es nur ein lustiger Abend werden. Früh am Morgen finde ich dann auch wieder den Weg zurück in mein Bett. Hundemüde, mit ein bisschen Wehmut, aber überglücklich.
Danke Augsburg, es war eine gelungene BUKO!
Ein Bericht mit Fotos von Dirk Olbert.